Tiefe durch Unschärfe - MöhneLife

Es gibt Bilder, bei denen alle Elemente gestochen scharf zu sehen sind und wiederum Bilder, bei denen lediglich ein Element scharf im Vordergrund steht. Bei diesen Bildern wird der Blick des Betrachters direkt auf den scharfen Bereich gelenkt und es fällt uns so leicht, das Wichtige im Bild zu erkennen, ohne lange suchen zu müssen. Durch das Öffnen der Blende erschaffen wir eine Unschärfe, die unseren Fokus auf das wesentliche Bildelement lenkt. Je nach Objektiv haben wir unterschiedliche Blenden zur Verfügung. Während die günstigen Objektive oft nur eine offene Blende von 4,5 oder vielleicht 2,8 erreichen, können hochwertigere Objektive auch Blenden von 1,2 oder sogar 1,0 erreichen. Nachteil bei diesen Objektiven: es sind in der Regel Festbrennweiten, die keine Option zum Zoomen bieten. Je kleiner die Blenden sind (also eine höhere f-Zahl wie z.B. 8 oder 11), desto schärfer wird das gesamte Bild. Aber Vorsicht: verkleinern wir die Blende, benötigen wir automatisch längere Belichtungszeiten für das gewünschte Ergebnis! Der Abstand von dir zum Motiv in Relation zum Abstand des Motivs zum Hintergrund beeinflusst ebenfalls enorm die Unschärfe. Ein geringer Abstand von Kamera zum Motiv bei einem möglichst großen Abstand vom Motiv zum Hintergrund lässt das Motiv besser hervorstechen und schafft mehr Unschärfe im Hintergrund. Generell gilt: es gibt kein Richtig und Falsch. Bei Landschaftsfotos benötigst du beispielsweise eine Blende 11 damit alles scharf zu sehen ist? Aber vielleicht gefällt es dir ja, ein kleines Element wie eine Blume im Vordergrund scharf zu stellen und die Landschaft dahinter unscharf einzufangen? Richtig ist, was gefällt!

Kleine Elemente, die wir in der Natur entdecken, wie hier diese Feder, bekommen durch die Unschärfe eine viel höhere Wertigkeit. Es wirkt emotionaler, fast wie ein kleines Wunder der Natur.